Von drei Seiten Wasser! Das geht nur auf einer Halbinsel. Genau das ist Holnis bei Glücksburg. Eine von vielen Naturoasen im äußersten Norden Schleswig-Holsteins. Hier ist man gefühlt schon in Skandinavien. Dänemark scheint zum Greifen nahe, denn die Landzunge streckt sich dem nördlichen Nachbarn förmlich entgegen.
In der Reihe „Die-Gute-Stunde-Runde“ stelle ich euch heute diesen fast nördlichsten Zipfel von Deutschland vor. Los geht’s!
Anfahrt und Parken
Die Anfahrt durch das hyggelige (dänisch=gemütlich) und gleichzeitig hügelige Angeln (so heißt die Landschaft!) ist schon Teil des Ausflugs. Die Eiszeit hat hier ganze Arbeit geleistet und eine abwechslungsreiche Landschaft geformt. Die Straßen mussten sich dem anpassen und schlängeln sich vorbei an Wiesen, Feldern und Knicks. Die schmalen Wege bremsen einen sofort aus und so entschleunigt man schon auf der Fahrt dorthin. Natürlich sind die Hotspots an der Ostseeküste bei schönem Wetter gut besucht, deshalb mein Tipp an dieser Stelle: Der frühe Vogel fängt den Parkplatz.
Apropos Parkplatz. Für diesen Trail empfehle ich den Parkplatz am Ende der Holnisser Noorstraße (Glücksburg). Dort sind am Wendehammer einige kostenlose Parkplätze. Wer dort keinen bekommt, muss auf weiter entfernte Plätze ausweichen. Irgendwas findet man schon.
Naturschutzgebiet Holnis
Kurz nach dem Parkplatz beginnt der Rundkurs auch schon. Ob links oder rechts rum ist egal, weil alle Wege zum Wasser führen. Ich entscheide mich für die westliche Route. Schilder weisen darauf hin, dass dies hier ein Naturschutzgebiet ist. Entsprechend sollte man sich verhalten.
Ostseeblick nach Dänemark
Schnell erreiche ich das Meer. Ein fantastischer Ausblick durch die Bäume auf die Flensburger Förde liegt direkt vor mir.
Ein Aussichtspunkt reiht sich an den nächsten. Für Fotografen ideal: Der Hochsitz. Hier kann man das gesamte Panorama genießen.
Immer am Strand entlang
Direkt an der Wasserlinie geht es Richtung Holnisspitze. Eine Beschilderung gibt es auch, nur frage ich mich, wer soll sich hier verlaufen? Der Weg erklärt sich von selbst. Schnell wird der Strand schmaler und die Westseite der Halbinsel fällt in den Schatten. Jetzt wird es merklich frisch.
Steilküste-Es wird eng!
Da liegen sie, einst stolze Bäume, gefällt von der Macht der Natur. Wind und Wellen nagen hier deutlich sichtbar an der Steilküste bei Holnis. Sehr beeindruckend ist dies, wenn man an den umgestürzten Bäumen vorbei geht oder durch sie hindurch klettern muss, weil sie bis ins Wasser hineinragen. Sehr rau kann es hier zugehen, hier ist fast immer Wind, doch heute ist davon nichts zu spüren.
Holnisspitze-Nord-Nord-Ost
Nachdem ich die Steilküste hinter mir gelassen und die große Bucht zur Fördeseite umrundet habe, komme ich zum nördlichsten Zipfel der Halbinsel Holnis. Hier ist das Wasser sehr seicht. Bei Niedrigwasser ragt die Landzunge tief in die Förde hinein und lässt das dänische Festland noch näher kommen. Heute ist das nicht der Fall und die Landzunge sieht unspektakulär aus. Das tut der einmaligen Umgebung keinen Abbruch. Über einen kleinen Hangwald geht es wieder hinauf auf den Hügelrücken, von dem man einen herrlichen Rundblick auf alle drei Seiten der Halbinsel hat.
Fährhaus Holnis
Ein kurzes Stück weiter kommt man zum Fährhaus Holnis. Dieses malerisch gelegene Häuserensemble wurde 1824 errichtet und versprüht einen antiken Charme. Seinen guten Ruf habe ich noch nie getestet (Asche auf mein Haupt!), steht aber auf meiner To-Do-Liste.
Kurz nach dem Gasthaus ist die Runde auch schon zu Ende. Wer mag, kann sie aber problemlos erweitern und Richtung Schausende marschieren. Für mich ist hier heute Schluss, schließlich geht es hier ja nur um eine Gute-Stunde-Runde.
Fazit
Bei schönem Wetter ein absoluter Traum und das sogar im Winter. Wer meersüchtig ist, kommt hier umzingelt von der Ostsee auf seine Kosten.
Arne
Autor
Tipp:
Wenn Dich die Gegend interessiert, Du sie aber mit dem Fahrrad entdecken möchtest, dann habe ich auch dafür einen Blogpost parat. Entdecke die Ostseeküste von Flensburg bis Holnis auf dem Fördesteig mit dem Rad.