Von Gran Canaria nach Kiel mit der AIDAnova
Transreise? Was ist das denn? Das war meine erste Reaktion, als ich von einer AIDA – Transreise gelesen habe. Eine Google-Sekunde später wusste ich, was es damit auf sich hat. So genannte Transreisen sind Überführungsfahrten von einem Seegebiet in ein anderes. Die AIDAnova wird einmal im Jahr vom Norden in den Süden Europas und umgekehrt überführt. Im Sommer fährt sie in der Ostsee und an der Küste Norwegens während sie dann in der kalten Jahreszeit in Süd Europa unterwegs ist. Bei so einer Fahrt macht man richtig Strecke mit dem Schiff. Das heißt, solche Reisen sind besonders geeignet für Leute, die auch gerne mal einen Seetag erleben möchten. An diesen Tagen kann man das Schiff intensiv erleben. Man hetzt nicht von Hafen zu Hafen. Im Gegenteil, der freie Blick über das Meer bis zum Horizont entschleunigt ganz wunderbar. Erholung und Erlebnis hält sich auf dieser Reise die Waage.
Außerdem ist auf so einer Transreise sehr viel Abwechslung garantiert, da man viele verschiedene Länder und Kulturen durchfährt. Hinzu kommen die unterschiedlichen Klimazonen, die gerade im Frühling einen bunten Mix an Eindrücken bereithalten.
April, 2023. Ein langer, langer Winter und eine scheinbar nicht enden wollende Pandemie liegt hinter uns. Es ist grau, es regnet, es ist kalt. Die beste Zeit, um in den Süden aufzubrechen. Heute, am 15. April 2023 geht der Flieger nach Gran Canaria. 4158 km entfernt von zu Hause. In fünf Stunden sind wir da, und dann geht es 14 Tage lang zurück nach Kiel. Bei dieser Reise ist im wahrsten Sinne des Wortes der Weg das Ziel. Auf dem Weg liegen Stopps auf Madeira, in Lissabon, La Coruña, Southampton, Seebrücke, Kristiansand und Oslo vor uns, um schließlich in Kiel, 80 km von zu Hause, anzukommen.
Tag 1: Anreise nach Gran Canaria
So also fühlt man sich als Huhn in der Kategorie 3, Käfighaltung. Der Eurowings Flug von Hamburg nach Gran Canaria kommt dem sehr nahe.
Fünf Stunden auf kleinstem Raum ohne Beinfreiheit sind echt grenzwertig. Alleine die Vorfreude auf die bevorstehende Kreuzfahrt hält mich aufrecht. Zum Glück hat man das bei einer Transreise nach Deutschland nur einmal.
Slot and Fly - Die Erfindung des Termins am Flughafen
Chaos an den Flughäfen gehört in letzter Zeit zum Standard und ließ mich einige Jahre die Luftfahrt meiden. 2023 gibt es langsam eine Rückkehr zur Normalität. Und, man glaubt es kaum, Innovationen! Slot and Fly, es muss englisch klingen, sonst ist es nicht innovativ! Slot and Fly ist im Prinzip die Erfindung der Buchung eines Termins bei der Sicherheitskontrolle. Genial! Man bucht einen Termin mit einem Zeitfenster von 15 Minuten. Innerhalb dieser Zeit darf man durch das Einlasstor gehen und kommt direkt zu einem Sicherheitsterminal ohne Wartezeit. Vor dem Termin und nach dem Zeitfenster bekommt man keinen Einlass. Man muss also pünktlich sein, aber auch nicht zu pünktlich.
Zumindest am Hamburger Flughafen wird dieses neue Konzept angeboten. Ich kann nur jedem empfehlen, das mal auszuprobieren! Da der Service auch noch kostenlos ist, geht man überhaupt kein Risiko ein, falls man aus welchen Gründen auch immer, den Termin nicht wahrnehmen kann.
Gran Canaria ist keine Schönheit
Endlich. Unter uns taucht Gran Canaria auf. Schon aus der Luft ist zu erkennen, dass diese Insel keine Schönheit ist. Aber als die Flugzeugtür aufgeht, kommt einem die warme Meeresbrise entgegen und alles ist gut. Der Transfair vom Flughafen zum Hafen dauert keine halbe Stunde. Und endlich hinter einer Kurve liegt sie da, unsere Aidanova. Jetzt beim zweiten Mal fühlt man sich wirklich so, wie es an der Gangway steht: nach Hause kommen.
Die Kabinenlotterie - Der Vario-Tarif
Wenn man Vario gebucht hat, wird es jetzt spannend. Man hat zwar vorab von Aida die Zimmernummer bekommen und weiß also auf welchem Deck man sich einfinden muss, aber die Lage und das Zimmer live zu sehen ist immer wieder spannend. So ähnlich sich die Zimmer auch sind, so unterschiedlich ist doch ihre Lage und damit verbunden viele Vor-oder auch Nachteile. In unserem Fall war es ja nun auch noch mal besonders spannend, durch das Upgrade auf die Veranda Kabine Deluxe (Mehr dazu auf meinem Blogpost: AIDAnova-Ein Erfahrungsbericht). Und was soll ich sagen es war Mega. Als ich die Kabinentür öffnete und die Veranda Kabine betrat, war ich sehr überrascht, wie viel Platz man auf einem Schiff haben kann. Wenn man die Veranda mitzählt, kann man sagen, dass das eine drei Zimmer Wohnung war mit Wohn-, Schlafbereich, Wintergarten und natürlich der Veranda. Mega!
Lange genießen konnten wir diese Kabine aber in dem Moment nicht, denn nach der langen Anreise knurrte der Magen ganz gewaltig. Und dann trafen wir unsere erste Fehlentscheidung an diesem Tag.
Hunger - Hinter Gittern
Wir suchten uns das Marktrestaurant aus zum Abendessen, nicht wissend, dass ausgerechnet dieses Restaurant eine Pause einlegt um einmal neu aufzubauen. Just in dem Moment standen wir natürlich vor dem Gitter, als diese Pause begann. 30 Minuten warten mit riesigen Kohldampf im Bauch ist kein Spaß und tatsächlich ist man ja auch etwas erschöpft von der Anreise und möchte endlich zur Ruhe kommen. So what, shit happens! Letztlich hat das jungfräuliche Buffet später sehr entschädigt. Also, kleiner Tipp, immer auf die Öffnungszeiten achten. Diese stehen immer in der „MyAIDA heute“, der Schiffszeitung, die ihr abends an eurer Kabinentür findet.
Tag 2-3: Seetag und Funchal
Erstes Etappenziel: 537 km bis Funchal (Madeira)
Das erste Ziel der Transreise ist Funchal, die Hauptstadt von Madeira. Sie fängt also sozusagen gleich mit dem Besten an. Wenn ein Ort für das Paradies Modell gestanden hätte, würde Madeira in die engere Auswahl kommen. Das ist meine Meinung. Ganzjährig herrscht hier ein sehr mildes Klima mit einer Temperaturschwankungsbreite von 20-25 Grad. Das Meer hat das ganze Jahr über fast 20 Grad Wassertemperatur, bedingt durch den Golfstrom. Funchal hat in allen Himmelsrichtungen sehr viel zu bieten. Vor allen Dingen unterschiedliche Regionen und Klimazonen. Man glaubt es kaum, dass es auf einer so kleinen Insel so eine Vielzahl von unterschiedlichen Landschaften zu entdecken gibt. Leider liegt die AIDAnova nur eine Nacht und einen Tag im Hafen von Funchal. Das ist der Grund, warum wir uns, entgegen meiner Gewohnheit, auf eigene Faust loszuziehen, dazu entschließen, eine der angebotenen AIDA Touren zu buchen. Hier habe ich die Möglichkeit, das Insiderwissen der Guides vor Ort zu nutzen und die wenige Zeit auf Madeira sinnvoll zu nutzen, um möglichst viel von der Insel zu sehen. Auch wenn man dann wie ein Schaf den anderen hinterherläuft. Das ist der Preis!
Camara de Lobos - idyllisches Fischerdorf
Für den Abend haben wir die Tour „Idyllisches Fischerdorf Camara de Lobos am Abend“ gebucht. Das ist eine kurze Tour von ca. 3 Stunden. Camara de Lobos ist ein malerischer Ort, der zum Entspannen einlädt.
Hier gibt es auch den traditionellen „Poncha“ an jeder Ecke. Poncha ist ein alkoholisches Getränk aus Madeira. Die Hauptbestandteile von Poncha sind Aguardente de Cana (eine Art Zuckerrohrschnaps), Zucker, Honig und Zitronensaft. Manchmal werden auch andere Fruchtsäfte wie Orange oder Maracuja hinzugefügt, um verschiedene Geschmacksrichtungen zu erzielen. Aber Achtung: mit Vorsicht genießen! Der haut gut rein!
Die Markthalle von Funchal - Die Vielfalt Madeiras auf Markttischen
Für den zweiten Tag geht es dann zur Markthalle und zum botanischen Garten. Zum Schluss fahren wir mit einer Gondelbahn zurück zum Hafen.
Was für eine Vielfalt! Und das alles geerntet von dieser kleinen Insel im Atlantik. Die Bananen im Vordergrund sind sehr zu empfehlen. Sie schaffen es leider nicht in die EU. Sie sind zu klein und nicht krumm genug, so what, aber lecker waren sie trotzdem.
Espada (Schwertfisch): Der schwarze Degenfisch (Scabbardfish) oder Espada ist einer der bekanntesten und charakteristischsten Fische Madeiras und gilt als Spezialität. Er hat festes, weißes Fleisch und wird oft gegrillt oder gebraten serviert. Aber mal ehrlich, hübsch ist er nicht!
Monte - Hoch über Funchal
Ein absolutes Highlight waren die Gärten von Madeira in Monte. Monte ist ein beliebter Ort, der für seine beeindruckenden botanischen Gärten und die traditionelle Korbschlittenfahrt bekannt ist.
Die Wallfahrtskirche „Nossa Senhora do Monte“ bietet nicht nur einen religiösen Ort, sondern auch einen spektakulären Panoramablick auf Funchal und das Meer.
Kein Witz! Mit dem Korbschlitten geht es von Monte ins Tal. Und das ohne Schnee! Einfach auf dem Asphalt. Die Jungs in ihren schicken weißen Hemden steuern das Ding mit den Füßen. Abenteuerlich!
Aber erstmal dahin kommen ist ein Akt. Die Straßen sind definitiv nicht für die großen Busse gebaut worden, die die Touristen da hoch bringen. Wenn zwei dieser Riesen sich auf der Straße treffen, denkt man, so das war’s! Entweder fährt einer wieder rückwärts runter oder der andere stürzt sich den Abhang hinunter. Aber nee, in Millimeterarbeit quetschen sich die Busse aneinander vorbei. Wahnsinn!
Im botanischen Garten findet man auch ein traditionelles Haus der Ureinwohner, der-die-das „Palheiros“: Palheiros sind traditionelle strohgedeckte Häuser, die ursprünglich als Landarbeiterhütten dienten. Kaum zu glauben, dass früher ganze Familien in diesen kleinen Häuschen lebten, die eher einem Zelt ähneln. Aus heutiger Sicht unvorstellbar darin zu wohnen.
Gondelfahrt von Monte nach Funchal
Von Monte geht es im Trupp zu Fuß zu einer Gondelstation. Der Vorteil bei dieser AIDA-Tour ist, dass die Tickets inklusive und bereits vorbestellt sind, dadurch klappt alles reibungslos. Ansonsten droht eine lange Wartezeit am Ticket-Schalter. Die Gondelfahrten sind sehr beliebt, falls man das selbst organisiert, unbedingt vorher buchen.
Dauer der Fahrt:
Die Dauer der Gondelfahrt beträgt etwa 15-20 Minuten. Während dieser Zeit gleitet man über wunderschöne Landschaften und kann die beeindruckende Panoramaaussicht auf die umliegenden Berge, Täler und das Meer genießen.
Christiano Ronaldo und Madeira
In Funchal kommt man nicht an ihm vorbei. Christiano Ronaldo. Er wurde am 5. Februar 1985 in Funchal geboren. Sein Elternhaus wird immer noch von seiner Familie bewohnt. Ronaldo begann seine Fußballkarriere bei Andorinha, einem lokalen Fußballverein auf Madeira, bevor er zu Sporting Lissabon wechselte, später zu Manchester United in England und dann zu Real Madrid in Spanien transferiert wurde. Er hat am Hafen ein eigenes Museum. Vielleicht für Fußball-Fans ein Tipp!
Madeira ist auch für Wanderfreunde ein echtes Paradies. Die abwechslungsreichen Wanderwege bieten atemberaubende Ausblicke auf die Küstenlandschaft und das bergige Hinterland. Ein absolutes Muss ist die Wanderung entlang der Levadas – den traditionellen Bewässerungskanälen, die die Insel durchziehen. Diese gemütlichen Pfade führen durch idyllische Landschaften und versteckte Täler. Leider reicht die Zeit nicht für diesen Ausflug. Steht aber auf meiner Bucket-List für den nächsten Besuch dieser Trauminsel.
Madeira - Kreuzfahrer-Mekka
Der eine geht, der andere kommt. Kaum haben wir abgelegt, kommt die AIDAperla und nimmt unseren Platz ein. Ich verstehe sehr gut, warum diese Insel als Anlaufstation begehrt ist und auf keiner Route in der Nähe fehlen darf.
Fazit:
Madeira ist zweifellos eine Insel der Kontraste und Überraschungen. Egal ob man Naturliebhaber, Wanderfreund, Sonnenanbeter oder Kulturfan ist – auf Madeira findet jeder mit Sicherheit eine Region, die ihn oder sie begeistert. Was Madeira nicht ist, ist eine Badeinsel. Lange feinkörnige Sandstrände sucht man hier vergebens. Aber keine Angst, für Grillhähnchen, die gerne den ganzen Tag am Strand chillen wollen gibt es die Nachbarinsel Porto Santo mit super schönen Stränden. Täglich fahren Fähren im Pendelverkehr hin und her.
French Kiss- Das französische Themenrestaurant
Nach so einem langen Ausflug hat man Hunger. Wie gut, dass wir eine Reservierung im French Kiss hatten und somit die Versorgung gesichert war (Obwohl gesichert ist sie auf AIDA in jedem Fall :)). Kein Anstehen am Buffet, keinen Platz suchen, einfach entspannt zum Platz führen lassen und aus der Karte bestellen. So läuft das hier im French Kiss.
In meinem Blog-Post über die „AIDAnova-Ein Erfahrungsbericht“ habe ich im Artikel über das French Kiss keine Fotos zeigen können. Ich fand das Restaurant vom Interieur so hässlich, dass sich meine Kamera verweigert hat, welche aufzunehmen. Das habe ich auf der zweiten Tour jetzt nachgeholt. Es ist auch trotzdem ein tolles Restaurant, das wirklich einen Besuch lohnt. In knalligem Rot mit den überdimensionalem roten Kussmund kommt es extravagant daher. Ist ja vielleicht Geschmacksache und anderen gefällt es.
Ebenso ist das Essen Geschmacksache und ein subjektives Empfinden. Objektiv hingegen ist die gute Qualität der Speisen zu bewerten.
Im Bild zu sehen das Gericht: Geschmorte Lammkeule mit Kartoffelstampf und Bohnen-Artischocken Ragout
Zum Glück gibt es den Nachtisch-Magen! Noch ein Tipp: Während der Reise nicht an Kalorien denken, es kommt am Ende sowieso schlimmer als erwartet. Garantiert! So hat man lange gut von einer AIDA-Reise 😉
Abendprogramm - Livemusik im Beachclub
Man muss schon staunen, wieviele Musiker sich AIDA das Unterhaltungsprogramm kosten lässt. An diesem Abend wurden beide Bands (Rock-Box-Bar und Beachclub-Band) zu einer Riesen-Band zusammengebracht. Alles tolle Musiker. Hat Spaß gemacht zuzuhören, aber allzu lang wurde es nicht. Nach diesem erlebnisreichen Tag war der Akku leer. Zum Glück ist morgen wieder ein Seetag!
Tag 4: Seetag
Zweites Etappenziel: 982 km bis Lissabon (Portugal)
Wir stechen in See. Mit fast 1000 km Entfernung folgt der längste Abschnitt dieser Reise. Heute sehe wir nur Wasser. So weit das Auge reicht. Ein Seetag auf der Aidanova kann vieles sein. Entweder ein Entspannungstag, ein Sporttag, ein Erholungstag, ein Wellness-Tag oder ein Entertainment-Tag.
Ehrlich gesagt war uns nach der langen Anreise und der sofortigen Action auf Madeira eher nach Ruhe zumute.
Ganz kurz, aber wirklich nur ganz kurz haben wir uns den Sportplan vom Body & Soul angesehen, und dann entschieden, doch etwas anderes zu machen.
Bei strahlendem Sonnenschein lockte die Aida Hängematte. Das Coole auf einem Schiff ist ja, dass es durch die Wellenbewegung einen automatischen Hängemattenantrieb gibt. Dazu noch der Blick über das Meer und die Sonne im Gesicht. Das ist Urlaub.
Zum Kaffee dann noch eine Runde Backgammon am Außen-Deck entschleunigt auch ungemein.
Abends bei Sonnenuntergang noch einen Cocktail schlürfen und ratzfatz ist so ein entspannter Seetag auch schon wieder vorbei.
Tag 5: Lissabon - Nichts für Fußkranke
Um 6:00 Uhr morgens hat die AIDAnova in Lissabon festgemacht. Von Funchal bis Lissabon sind wir einen Tag und eine Nacht auf See unterwegs gewesen. Beim Frühstück kann man schon das Treiben im Hafen von Lissabon beobachten.
Dann noch kurz ein Käffchen in der Lanai-Bar im morgendlichen Sonnenlicht genießen, bevor es auf Tour geht. Man sieht es sehr schön auf dem Foto: Portugal hält, was es verspricht und lockt mit strahlend blauem Himmel.
Heute heißt es, Lissabon zu entdecken. Diesmal aber nicht mit AIDAs Hilfe, sondern auf eigene Faust. Auf komoot habe ich mir bereits eine Tour zusammengestellt. Für alle, die auf unseren Fußstapfen wandeln wollen, unter diesem Text ist die Tour zum Download bereit. Aber seid gewarnt! Die ist nichts für Fußkranke. Gutes Schuhwerk und gute Grundkondition sind Voraussetzung. Eine kurze Passage führt durch ein komisches Viertel, wo wir dann doch etwas Hacken gegeben haben wegen der komischen apathischen Gestalten, die da rumlungerten. Ansonsten ist die Tour sehr schön. Einige Highlights zeige ich euch.
Die Alfama - Lissabons morbide Schönheit
Der Liegeplatz der AIDAnova ist glücklicherweise direkt in der Nähe der Alfama, das ist die Altstadt von Lissabon. Sie zählt zu einer der Sehenswürdigkeiten dieser Stadt und steht auf meiner Bucket-List ganz oben. Am Anfang der Tour geht es nicht recht vorwärts. An jeder Ecke zeigt sich ein neues Fotomotiv. Die verwinkelten Gassen und der morbide Charme des alten Lissabons machen mächtig Eindruck. Das letzte Mal war ich vor mehr als 30 Jahren hier. Damals noch mit dem Interrail Ticket, kennt das noch jemand? Gefühlt hat sich hier in der Altstadt nicht viel verändert. Genau so hatte ich es in Erinnerung. Der Putz bröckelt immer noch und die Gerüche kommen mir wieder in den Kopf.
Schnell wird klar, Lissabon ist nichts für Fußkranke. Unzählige Treppen und Steigungen ziehen sich durch die Stadt. Meine Fitness-Uhr wird sich freuen und heute Abend gibt es sicherlich ein Feuerwerk der geschlossenen Tätigkeitsringe.
Ein Tipp an dieser Stelle: für sechs Euro gibt es ein Tagesticket für die öffentlichen Transportmittel in Lissabon.
Die ikonischen gelben Straßenbahnen (Trams), insbesondere die historische Linie 28, sind eine beliebte Art, sich in Lissabon fortzubewegen. Sie fahren durch enge Gassen und hügelige Viertel und bieten eine gute Möglichkeit, die Stadt entspannt zu erkunden. Das Ticket ist auch gültig für die traditionellen Kabelwagen.
Die Kabelwagen in Lissabon sind historische Transportmittel, die Teil des öffentlichen Verkehrssystems der Stadt sind. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Fortbewegung entlang der steilen Hügel und engen Gassen.
Ascensor de Gloria - Das Viertel Bairro Alto
Der berühmteste Kabelwagen „Ascensor da Glória“ befindet sich im Stadtteil Bairro Alto in Lissabon. Er verbindet die Rua São Pedro de Alcântara, eine Straße mit einem Aussichtspunkt und einem Panoramablick auf die Stadt, mit der Praça dos Restauradores, einem belebten Platz am Fuße des Hügels. Dieses Viertel gehört in jede Lissabon-Tour.
Charmante Ungetüme aus der Vergangenheit, genauer gesagt sind sie seit 1885 bereits in Lissabon unterwegs.
Die Kabelwagen sind eine Attraktion in Lissabon. Sie werden von den einheimischen und von den Touristen genutzt, um die großen Höhenunterschiede auszugleichen. Ansonsten käme man ganz schön ins schwitzen. Zum einen ist es ja sowieso immer sehr warm in Lissabon und außerdem würde die Anstrengung einem die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Von daher macht diese Erfindung schon sehr viel Sinn.
Die Alfama ist schweißtreibend. Unselige kleine Gassentreppen hoch und runter. Das ist hier heute unser Programm. Wenn schon kein Sport an Bord der AIDAnova, dann wenigstens heute hier beim Terrain Training. Irgendwie müssen die AIDA Kalorien ja weg.
Miradouro de Santa Luzia - Aussichtspunkt
Nach unzähligen Treppen erreichen wir den Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia.
Endlich angekommen oberhalb der Alfama. Hier kommt man direkt zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, die Miraduro de Santa Lucia. Eindrucksvoll liegt sie da, die AIDAnova vor der Kulisse der Alfama in Lissabon.
Die Aussicht über den Dächern der Stadt hinweg und auf den atlantischen Ozean ist ein wunderschöner Hingucker.
Die kleine Schwester der Golden Gate Bridge: Die Brücke Ponte 25 de Abril.
Die 25. April-Brücke ähnelt in ihrem Design der Golden Gate Bridge in San Francisco, USA. Die Hauptspannweite der Brücke misst rund 1.013 Meter, was sie zu einer der längsten Hängebrücken Europas macht. Ihre charakteristischen roten Träger und die markante Silhouette sind zu einem Wahrzeichen von Lissabon geworden.
Die Festung Castelo de São Jorge
Die Festung Castelo de São Jorge (Burg São Jorge) ist eine beeindruckende historische Festung auf einem Hügel im Herzen von Lissabon, Portugal. Leider war eine Riesenschlange vor dem Eingang, was uns abgeschreckt hat, dort wertvolle Lissabon-Zeit mit Warten zu verbringen.
Miradouro da Nossa Senhora do Monte
Der Miradouro da Nossa Senhora do Monte ist einer der bekanntesten Aussichtspunkte (Miradouros) in Lissabon, Portugal. Das Wort Monte in der Bezeichnung hätte stutzig machen sollen und so war der Aufstieg mal wieder schweißtreibend. Aber es hat sich gelohnt. Lissabon liegt einem quasi zu Füßen. Genial!
Das Viertel Bairro Alto
Wir kommen im Bairro Alto an. Meine Zunge erreicht fast den Asphalt. Nach all den Treppen bei fast 30 Grad muss erstmal ein kühles Blondes her. Ein Sagres. Dieses traditionelle portugiesische Bier schmeckt leicht und erfrischend. Genau richtig jetzt!
Vor dreißig Jahren auf meiner Interrail-Tour (Kennt das noch jemand?) durch Portugal habe ich es kennen und lieben gelernt. Sagres, leckeres portugiesisches Bier.
Das Bairro Alto ist eines der bekanntesten und lebendigsten Viertel in Lissabon, Portugal. Es liegt im Herzen der Stadt und ist für seine lebhafte Atmosphäre, engen Gassen und traditionellen portugiesischen Gebäude bekannt.
Jardim São Pedro de Alcântara
Der Jardim São Pedro de Alcântara, auch als Miradouro de São Pedro de Alcântara bekannt, ist ein wunderschöner Garten und Aussichtspunkt in Lissabon. Bäume kommen gerade gelegen. Die vielen Treppen und Steigungen bei 28 Grad lassen die Suppe laufen. Schatten ist willkommen. Auch hier gibt es wieder schöne Ausblicke auf Lissabon.
Elevador, de Santa Justa - Ein antiker Koloss
Man traut erst seinen Augen nicht, wenn man ihn sieht! Das ist mal ein Lift.
Der Elevador de Santa Justa, auch bekannt als Santa-Justa-Aufzug, ist ein beeindruckendes historisches Denkmal und eine Aussichtsplattform in Lissabon.
Der Aufzug verbindet die Unterstadt (Baixa) mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado. Er überwindet einen beträchtlichen Höhenunterschied und ermöglicht den Passagieren eine schnelle Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen.
Mit einer regulären Fahrkarte kann man ihn nutzen. Da er sehr beliebt ist bei Touristen und Einheimischen, ist es immer sehr voll dort.
Rua Augusta mit dem Arco - Lissabons Innenstadt
Ein Wimmelbild. Das Detail, auf das ich hinaus möchte, ist grün und zeigt die Temperatur an. 28° zeigt das Thermometer Mitte April in Lissabon. Echt herrlich! Was wir nicht wissen, es sollte der wärmste Tag der Reise sein, denn schließlich sind auf den Weg in den Norden.
Hier in der Innenstadt ist richtig was los. Natürlich kommt hier jeder, der shoppen will, voll auf seine Kosten. Mir war es ehrlich gesagt zu voll.
Praca de Comercio - Portugals Pracht und Prunk
Die ruhmreiche Vergangenheit der Seefahrernation Portugal wird hier am sichtbarsten.
Der Praça do Comércio befindet sich am Ufer des Flusses Tejo und liegt im Herzen von Lissabon. Er ist leicht vom Stadtzentrum aus zu erreichen und bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für Erkundungen in der Stadt. Für uns ist er fast der Zielpunkt der Tour. Denn ein paar Schritte weiter liegt die AIDAnova an ihrem Kreuzfahrtterminal.
Bester Platz in Lissabon - Außendeck der AIDAnova mit Blick auf die Altstadt
Erschöpft lassen wir uns in die Korbsessel auf der AIDAnova fallen. Mit einem Cocktail in der Hand blicken wir vom Schiff aus auf die Altstadt von Lissabon. Mein Schrittzähler hat mehrere Runden erfolgreich absolviert und feiert ein Feuerwerk nach dem anderen. Meine Beine feiern gar nicht mehr. Ich schleppe mich nur noch zum Essen, ansonsten nirgend mehr hin!
Oceans - Das Fischrestaurant
Für den Abend haben wir eine Reservierung im Oceans. Das ist das auf Fisch spezialisierte Spezialitäten Restaurant. Mehr dazu findet ihr in meinem Blog Beitrag über die AIDAnova.
Vorweg erst mal ein Fischbrötchen. Das liegt bereits fertig an der Theke und stillt den ersten Hunger. Aber auch nur dafür ist es gut. Die Qualität des Fischbrötchen ist so so lala. Wer mal ein richtig gutes Fischbrötchen essen möchte, der muss nach Flensburg kommen. Dort gibt es bei Bens Fischhütte eines der bislang besten Fischbrötchen, die ich getestet habe. Dazu habe ich auch einen Blog Beitrag geschrieben auf Arnes Blog-Buch.
Die Shrimps waren jetzt sehr lecker. Ich will auch nicht als Nörgel-Peter hier rüberkommen. Insgesamt finde ich das Essen auf AIDA sehr gut. Mehr zu den anderen Restaurants findet ihr hier. Ich habe einige getestet mit überwiegend positivem Fazit.
Ich glaube, jeder sieht es sofort, an wen das weiße Dessert mich erinnert hat. Gut, die Farbe ist anders, aber das Design ist eins zu eins. Ihr wisst schon, was ich meine. Auch hier würde ich sagen es gibt deutlich bessere Desserts.
Die Rock-Box-Bar - Ort der handgemachten Musik
Einen Gute-Nacht-Song in der RockBoxBar gönnen wir uns. Aber dabei gehen bei uns nicht die Lampen an, sondern die Lichter aus. Lissabon fordert seinen Tribut. Eine wunderschön anstrengende Stadt. Aber auch ein wenig selbst Schuld haben wir. Wenn man die Öffis mit einbezieht, geht das Ganze auch entspannter!
Tag 6-7: Seetag und La Coruña - Das andere Spanien
Drittes Etappenziel: 696 km bis A Coruña (Spanien)
Seetag gleich Erholungstag
Seetage sind gut geeignet, um eine Balance zwischen Erlebnis- und Erholungsurlaub herzustellen. Die Sonne macht sich rarer. Als sie gerade auf dem Balkon angekommen ist, dreht der Kahn gen Nordosten ab und es wird schattig. Schade! Zum Glück haben wir ja die Upgrade-Kabine AIDA-Vario-Deluxe mit Wintergarten gebucht (Folge diesem link für nähere Informationen). So kann man sich auch nach drinnen verziehen und genießt trotzdem den Meerblick und die Ruhe auf der Kabine. Einen virtuellen Rundgang kannst Du Dir im folgenden YouTube-Video ansehen oder Du gehst auf diesen Link zu Bildern und Text über diese Kabine.
A Coruña, Galizien - Spaniens anderes Gesicht
A Coruña, wie der Galizier sagt, oder La Coruña, wie der Spanier sagt, ist eine dieser Pralinen, wo man nicht weiß, was drin ist. So erging es mir, als ich diese mir unbekannte Stadt auf der Liste der Ziele entdeckte. Ohne eine Vorstellung und Erwartung plante ich eine Komoot-Tour durch diesen Ort. Hier ist mein Bericht:
Ich bin positiv überrascht! Eine hübsche, kleine Hafenstadt mit einem imposanten Rathaus und interessanten Befestigungsanlagen erwarten uns. Auch ein römischer Leuchtturm aus dem 2. Jahrhundert soll hier sehenswert sein. Anders als in vielen spanischen Städten im Süden ist es hier sehr grün. Der Grund ist häufiger Regen, der uns hier auch noch überrascht am Nachmittag. Der Vormittag war sonnig, aber um 10 Grad kühler als in Lissabon.
An den Häuserfassaden der schmucken Hafenpromenade erkennt man es! Überall geschlossene, umbaute Balkone. Das raue Klima wird auch von der Architektur hier aufgenommen und angepasst. Sieht aber schick aus!
Das Rathaus von La Coruña - oder bin ich hier in Disneyland?
Nicht weit vom Hafen kommt man zum Rathaus. Man staunt nicht schlecht, welch imposante Gebäude einem hier begegnen.
Das Rathaus von La Coruña ist ein Symbol für die Geschichte und Identität der Stadt, und seine markante Architektur von 1908 zieht Besucher aus der ganzen Welt an, die das Gebäude bewundern und die Atmosphäre des historischen Zentrums von La Coruña erleben möchten.
Iglesia de Santiago - Die Erleuchtung
Auf meiner Komoot-Tour durch La Coruña komme ich an dieser Kirche aus dem 12. Jahrhundert vorbei. Für gewöhnlich schaue ich mir nicht jede Kirche an, aber ab und zu beherbergen sie eine spezielle Atmosphäre, wie hier in der Iglesia de Santiago, als das Sonnenlicht eine atemberaubende Stimmung erzeugte.
Jardín de San Carlos - man ist der klein!
Die nächste Station auf meiner Tour ist ein botanischer Garten. Der „Jardín de San Carlos“, auch bekannt als „Parque de San Carlos“, ist ein öffentlicher Garten in La Coruña. Der Garten liegt auf dem Hügel Monte de San Pedro und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Bucht von La Coruña und die umliegende Landschaft.
Im Park begegnet man keinem geringeren als Napoleon Bonaparte. Die hier ausgestellte Bronzestatue soll seinen wirklichen Körpermaßen entsprechen. Unglaublich wie klein der war. Aber was hat der hier zu suchen?
Kurze Erklärung:
Während der napoleonischen Kriege versuchte Napoleon, weite Teile Europas unter seine Kontrolle zu bringen. Im Zuge dieser Bemühungen drangen französische Truppen in Spanien ein und setzten seinen Bruder Joseph Bonaparte als König von Spanien ein. Dies führte zu einem Aufstand der spanischen Bevölkerung gegen die französische Besatzung, der als der Peninsularkrieg bekannt ist.
Castelo de Santo Antón - Alcatraz für Arme
Kennt ihr den Film „The Rock“ von 1996 mit dieser Gefängnisinsel Alcatraz in der Hauptrolle? Daran erinnert mich diese Hafenbefestigung von La Coruña. Man kann die Festung besichtigen. Die Öffnungszeiten findest Du hier
Der Eintrittspreis von sage und schreibe 2 € ist eher symbolisch. Kann man gut machen!
Torre de Hércules - ohne Bild
Eigentlich wollten wir noch den Hercules-Turm besichtigen. Aber dann das, dunkle Wolken und es begann zu regnen. Das erste Mal auf der Reise. Der Turm liegt auch etwas außerhalb, so dass wir die Runde abkürzten und den Turm nicht gesehen haben. Hörte sich aber interessant an:
Der „Torre de Hércules“ oder „Herkulesturm“ ist ein antiker Leuchtturm und ein Wahrzeichen der Stadt. Der Torre de Hércules hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Renovierungen und Restaurierungen durchlaufen, um seine Funktionalität zu erhalten. Er symbolisiert die reiche Geschichte der Stadt und ist ein beliebtes Touristenziel, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Die Kombination aus historischer Bedeutung, architektonischer Schönheit und beeindruckender Lage macht den Torre de Hércules zu einem bedeutenden kulturellen und touristischen Juwel in La Coruña.
Na ja, vielleicht nächstes Mal!
Kussmund voraus - Schön Dich zu sehen!
Einmal um die Ecke und da liegt sie! Die AIDAnova. Ihr roter Mund strahlt mich an und verlockt mit einem Bett zum Füße hoch legen und jeder Menge kulinarischen Köstlichkeiten. Nichts wie hin!
Auslaufen aus La oder A Coruña
Um 18 Uhr legen wir ab und es ist immer wieder schön das Manöver anzusehen. Schon beeindrucken wie majestätisch ruhig dieses Schiff dahin gleitet. Gerade die größeren Schiffe eignen sich für Leute mit sensiblem Magen. Je größer das Schiff, desto weniger Schiffsbewegung gibt es. Is Physik! Die AIDAnova ist zusammen mit der Cosma das größte Schiff der Flotte bei AIDA.
Theatrium - Abendprogramm zum Entspannen
Nach so einer Stadt-Tour braucht manch einer nur noch Berieselung zum Entspannen. Auf der AIDAnova war aber Fernsehen keine Option. Im Theatrium werden abends regelmäßig gute Unterhaltungsshows geboten. Allerdings ist das beliebter als die öffentlich Rechtlichen auf der Kabine und deshalb man muss sich sputen um einen Platz zu bekommen. Die Kellner bringen einem leckere Cocktails. So gut habe ich das vor dem Fernseher nicht. Die perfekte Art einen erlebnisreichen Tag ausklingen zu lassen.
Tag 8-9: Seetag mit Schrecken - Southampton - Einmal auf links gedreht
Viertes Etappenziel: 1133 km bis Southampton (Großbritannien)
Der etwas andere Seetag
Nach einem wirklich entspannten Seetag dann abends eine Durchsage die keiner braucht. Mann über Bord! (Zum Glück muss dieses Kommando noch nicht gegendert werden!)
Von einer auf die andere Sekunde ist es totenstill an Bord. Besatzungsmitglieder fangen an zu rennen, was den Ernst der Lage greifbar macht. Kurze Zeit später meldet sich der Kapitän zu Wort. Ein Passagier hat berichtet, etwas im Wasser treiben gesehen zu haben. Angeblich eine Person. Der Käpt´n will das Schiff wenden und die Stelle absuchen. Die Stimmung bleibt bedrückt. Nicht erst seit dem tragischen Ereignis um Daniel Küblböck ist das Thema präsent und der Gedanke daran lässt es einem kalt den Rücken herunterlaufen.
Dann die erlösende Nachricht. Eine Fischermarkierung ist augenscheinlich der Grund für den Notruf gewesen. Puuh! Erstmal durchatmen.
Rock Box Bar - Karaoke
Jetzt n Drink. Weiter geht es mit Karaoke in der Rock Box Bar. Einige Drinks sind nötig, um die Darbietungen toll zu finden, aber lustig ist es auf jeden Fall. Was manche Leute tun für ein Freigetränk, unglaublich!
Jetzt geht die Fahrt Richtung England. Es ist die zweitlängste Etappe auf See, 1133 km. 38 Stunden mit voller Fahrt voraus!
Southampton - Einmal auf links gedreht
Southampton, England. Der Tag beginnt mit Nachhilfe in Brexit. Alle Passagiere, die Betonung liegt auf alle, müssen ins Theatrium kommen und ihren Reisepass vorzeigen. Das ist auch der Grund, warum man diese Reise ohne gültigen Reisepass nicht antreten darf.
Es bricht Chaos aus, 5000 Menschen müssen irgendwie ins Theatrium und ihren Pass vorzeigen.
Was haben sich die Briten dabei nur gedacht? Ein bürokratisches Monster ist entstanden. Zeit und Ressourcen werden hier verschwendet. Im Laufe des Tages wiederholen sich die Durchsagen. Alle Passagiere sollen ihren Reisepass vorzeigen. Auch die, die nicht von Bord gehen. An der Stelle wird es merkwürdig und unverständlich. Die Erklärung, dass wir in einem englischen Hafen liegen und man natürlich über Bord springen könnte, um illegal einzureisen, überzeugt mich nicht.
Bis schließlich der Kapitän mit energischer Stimme eine Durchsage an alle richtet, doch endlich die Ausweise vorzeigen, merke ich, es ist ernst gemeint.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon Sondereinsatzkommandos durch die Gänge der Aidanova stürmen, um die renitenten deutschen Passverweigerer aus ihren Kabinen zu zerren und in die Arrestzelle bei Wasser und Brot zu sperren. Mal ohne Witz, das hat mich zur Frage geführt: Gibt es Arrestzellen auf Kreuzfahrtschiffen? Tatsächlich wurde ich fündig im Netz.
Viel Zeit bleibt nach diesem bürokratischen Tag nicht mehr. Deshalb gibt es nur eine kleine Southampton Runde auf eigene Faust.
Southampton - Titanic allgegenwärtig
Southampton ist bekannt für seine lange maritime Geschichte und gilt als eine der geschäftigsten Hafenstädte im Vereinigten Königreich. Der Hafen von Southampton war ein historischer Ausgangspunkt für viele berühmte Entdeckungsreisen, darunter die der Titanic im Jahr 1912. Heute ist der Hafen ein wichtiger Knotenpunkt für Kreuzfahrten, Fracht- und Passagierschifffahrt.
Die Stadt verbindet Geschichte mit Moderne und ist sowohl für Touristen als auch für Bewohner attraktiv. Sie bietet eine Mischung aus historischen Gebäuden, moderner Architektur, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und kulturellen Veranstaltungen. Das SeaCity Museum erzählt die Geschichte der Titanic und ihrer Verbindung zu Southampton.
Wir liegen im Industriehafen von Southampton und müssen eine ordentliche Strecke zurücklegen, um in die Stadt zu kommen. Das ist normalerweise nicht so. Uns kam aber etwas Königliches in die Quere. Die Queen Mary II hat uns den Platz streitig gemacht am Kreuzfahrt-Terminal. Wenn diese Majestät in Southampton ist, haben alle anderen Schiffe Platz zu machen und seien sie noch so groß.
Tradition und Moderne vereint im Stadtbild, das ist typisch für Southampton. Natürlich dürfen die roten Telefonzellen nicht fehlen, auch wenn sie, wie bei uns, kaum noch ihrer Mission nachkommen. Ich glaube, die stehen da nur zur Deko.
Auf der einen Seite die historische Stadtmauer, auf der anderen Seite eine moderne Shopping Mall. Das geht alles hier in Southampton.
Viele historische Gebäude säumen meine Tour durch Southampton. Von weitem sieht das alles chic aus, aber genauer hinsehen darf man auch nicht. Dann rieselt der Putz gewaltig.
Natürlich darf das Royale nicht fehlen in diesem Land mit großer monarchischer Tradition. Aktuell zur Inthronisierung von Charles dem III waren die Läden voll mit Souvenirs und allem, was man braucht oder auch nicht, rund um den König.
Beim Brainstorming über das typisch Britische, fallen einem natürlich Parks ein. Auch Southampton hat so einen, allerdings war das Wetter very british, so dass wir schnellen Schrittes durch den Park Richtung Hafen zurück marschiert sind.
Man hätte von hier aus AIDAtouren nach London buchen können, wenn nicht gerade Marathon gewesen wäre. Der Kapitän hat dringend davon abgeraten, auf eigene Faust nach London zu fahren, weil die Gefahr besteht, nicht rechtzeitig zurück zu sein. Anscheinend haben nicht alle diesen Rat befolgt, denn am Abend kurz vor dem Auslaufen werden Passagiere gesucht und mehrfach aufgerufen. Bis kurz vor dem Ablegen geht das so. Vermutlich haben wir hier in England einige Passagiere verloren. Ich mag mir nicht vorstellen, wie das für die Passagiere wohl weitergegangen ist. Fakt ist: die AIDA-Schiffe warten nicht, es sei denn, einen AIDA-geführte Tour ist, aus welchen Gründen auch immer, zu spät. Dann kann man sicher sein, auch auf´s Schiff zurück zu gelangen.
Für uns geht es nach der Rückkehr so weiter, wie die meiste Zeit auf AIDA: mit Essen. Heute wird es vornehm!
Casa Nova - italienische Küche mit französischen Portionen
Das Casa Nova ist ein feines Restaurant. Die Kellner chic und sehr zuvorkommend. Die Karte ist übersichtlich, die Portionen sind es auch, aber die Qualität der Speisen ist gut. Man kann durchaus mehrere Hauptgänge und dazu noch Pasta und Risotto bestellen, so dass man nicht hungrig aufstehen muss. Das Hauptgericht Kabeljau ist aber wirklich was für den hohlen Zahn.
Leinen los! - Durch den Ärmelkanal nach Belgien
Über Nacht werden wir nun den Ärmelkanal, eine der viel befahrensten Schifffahrtsstraßen der Welt, durchqueren, um morgen früh in Zeebrügge, Belgien, anzulegen. Vorher geht es aber noch auf den Swutsch. (Norddeutsch: heißt so viel wie Party machen oder ausgehen)
Silent Disco - Irre Erfindung
Abends ist heute Silent-Disco angesagt. Darunter konnte ich mir erst gar nichts vorstellen. Als die Kopfhörer ins Spiel kamen, dachte ich, ok, kann man halt laut oder leise Musik hören. Aber so richtig überzeugen wollte mich das nicht. Erst als ich gecheckt habe, dass drei DJ´s unterschiedliche Musik auflegen und man selbst entscheiden kann, wem man zuhören will, wurde der Gag klar. War lustig mitanzusehen, wie die Leute sich unterschiedlich bewegten und sangen. Auch schön, mal die Kopfhörer abzunehmen und den meist schrill schrägen Gesängen zu lauschen.
Tag 10: Zeebrügge - Unsexy mit großem Trumpf
Fünftes Etappenziel: 409 km bis Zeebrügge (Belgien)
Seebrücke in Belgien ist ein riesiger Industriehafen. Von hier aus gibt es einen sehenswerten Ausflug in die mittelalterliche Stadt Brügge. Da wir das bei unserer allerersten Kreuzfahrt mit der AIDAprima bereits erlebt haben, können wir heute ohne schlechtes Gewissen an Bord bleiben.
Neben dem Landgang und dem Seetag gibt es eben auch noch einen so genannten Hafentag auf einer Kreuzfahrt. Der zeichnet sich dadurch aus, dass man die ganzen Annehmlichkeiten an Bord des Schiffes mal etwas intensiver nutzen kann, weil die meisten Passagiere von Bord sind. Das fast leere Schiff zu genießen hat auch was.
Coole Pools
Richtig schwimmen auf der AIDAnova? Ist das möglich? Die Pools sind doch recht klein und natürlich sehr begehrt, so dass schwimmen nicht möglich scheint. Falsch! Zumindest nicht, wenn man antizyklisch vorgeht. Früh morgens, wenn alles frühstückt, hat man das Four Elements fast für sich alleine. Dann kann man richtig gut schwimmen in einem runden Pool mit Gegenstromanlage. Echt cool!
Im Beach Club gibt es den größten Pool. Der ist aber meistens voller Kinder. Sei es ihnen gegönnt! Aber auch hier gilt wieder das Sprichwort: der frühe Vogel fängt den Wurm. Vor dem Frühstück eine Runde Frühschwimmen hat geklappt auf unserer Tour. Nicht ganz allein. Aber immerhin zu dritt im Kreis ging es eigentlich ganz gut. Danach schmeckte das Frühstück doppelt so gut.
Auch sehr beliebt ist die Tischtennisplatte. Eine einzige Platte auf dem riesigen Schiff ist natürlich viel zu wenig und man muss sich in der Regel schon anstellen, um mal ein paar Bälle spielen zu können. Schläger kann man ausleihen, das sind aber richtige Bratpfannen. Sprich Billigschläger. Wer da höhere Ansprüche hat, der muss sich seine eigenen von zu Hause mitnehmen.
Time Machine - Das etwas andere Restaurant
Einen besonderen Programmpunkt gibt es allerdings heute noch in Seebrücke. Wir haben eine Vorstellung im Time Machine Restaurant gebucht. Ja, ihr habt richtig gehört, Vorstellung trifft es schon ganz gut. Eigentlich dachte ich, wir gehen Essen in einem besonderen Restaurant. Die Time-Machine ist zwar auch ein Restaurant, allerdings liegt der Schwerpunkt doch woanders. Das Essen wird untermalt durch eine Theater Veranstaltung im gesamten Restaurant, wo neben professionellen Schauspielern und Artisten auch die Gäste mit einbezogen werden. Ich habe darüber schon einen Beitrag verfasst in dem Blog-Post „AIDAnova – Erfahrungsbericht“ Weitere Details findet ihr hier.
Sonnenuntergänge auf dem Meer - immer wieder schön
Abends haben wir das Glück, dass unser Balkon vom Kapitän Richtung Westen ausgerichtet wird. So können wir im wahrsten Sinne des Wortes einen Sundowner auf unserem Balkon genießen. Wenn man nur das AIDA Light Getränkepaket hat wie wir, dann hat der Cocktail auf dem Balkon einen ganz entscheidenden Vorteil. Man kann sich dann einen leckeren alkoholfreien, Cocktail von der Bar auf das Zimmer holen. Das wird zwar nicht so gerne gesehen, aber das macht hier fast jeder. Wenn man dann zufällig im duty free Shop war und eine alkoholische Spirituose gekauft hat, kann man seinen alkoholfreien Cocktail upgraden. Meine Meinung zu den AIDA Getränkepaketen findest du in meinem Blog Post „AIDAnova – ein Erfahrungsbericht“ hier!
Nach dem Sundowner führt uns der Weg erst mal ins Theatrium. Ein wenig leichte Unterhaltung und nette Getränke, wie Smoothies und Froozies, gibt es hier zum Start für den Abend. Danach geht es dann einmal mehr in die Rockboxbar. Die gefällt mir einfach am besten auf der AIDAnova. Die Künstler, die Aida hier engagiert, sind wirklich gut. Weitere Infos zum AIDA-Unterhaltungsprogramm findet ihr hier.
Tag 11-12: Kristiansand - Heimliche Liebe
Sechstes Etappenziel: 893 km bis Kristiansand (Norwegen)
Als ich das erste Mal im Prospekt den Namen Kristiansand gelesen habe, musste ich einmal Google Maps bemühen und gucken, wo denn diese Stadt in Norwegen überhaupt liegt. Meine Erwartungen waren deshalb relativ gering. Auf beiden Reisen mit der AIDAnova war Kristiansand mit im Programm. Nachdem ich diese kleine norwegische Stadt an der Südküste besucht habe, weiß ich auch warum. Einerseits ist es eine sehr niedliche Hafenstadt mit hyggeligen Häusern und maritimen Flair, andererseits bietet Kristiansand viele Naherholungsgebiete unmittelbar in Stadtnähe. Natur pur! Ich habe auch hier eine Tour auf eigene Faust gemacht. Sie führt einmal durch die Stadt und dann den Berg hoch in das Naherholungsgebiet XY. Ich muss dazu sagen, man muss natürlich Glück haben mit dem Wetter. Das war bei uns zweimal der Fall. Bei Sonnenschein wirkt die Natur gleich noch mal beeindruckender als bei Regen oder grauem Wetter, das ist klar.
Mit der AIDAnova liegt man einmal mehr direkt in der Stadt. Nur ein paar Meter nachdem man ausgestiegen ist, kommt man zum Fischereihafen. Hier gibt es eine Markthalle, wo es den frischen Fisch zu kaufen gibt, den es hier reichhaltig zu fangen gibt. Natürlich nicht für uns, denn wir lassen kochen. Aber interessant ist es schon, einmal durch die Markthalle zu schlendern. Die Tour, die ich mir ausgearbeitet habe, geht vom Schiff direkt durch das Stadtzentrum hindurch. Am Ende geht es einen Berg hoch in ein Naturschutzgebiet. Auf dem Hochplateau ist man sofort raus aus der Zivilisation. Hier waren erstaunlich wenige Menschen, obwohl es wunderschön ist an den vielen Seen und in den Wäldern.
Kristiansand-Runde - Stadt und Natur gepaart mit Wasser
Bekanntlich sagen Bilder mehr als tausend Worte. Deshalb folgen jetzt die Eindrücke der Tour in Bildern.
Baneheia - Naturschutzgebiet in Kristiansand
Bella Donna - Buffetrestaurant gegen den Kohldampf
Nach so einem langen Turn wie heute in Kristiansand,hat man richtig Kohldampf. Deshalb geht es in ein Buffet Restaurant. All you can eat, das kann ich heute gebrauchen. Dazu noch den schönen Ausblick im Belladonna. Das passt perfekt. Wer mehr über die Restaurantvielfalt auf der AIDAnova wissen möchte, muss einmal zu meinem Erfahrungsbericht wechseln.
Am Puls der Zeit - Quiz-Shows auf AIDA
Nach dem Abendessen geht es ins Fernsehen. Ja richtig gehört, die AIDAnova hat ein eigenes Fernsehstudio. Klingt verrückt, ist es auch. Tatsächlich wird hier eine Show, wie wir sie auch aus dem Fernsehen kennen, aufgezeichnet und live auf die Kabinen gesendet. Theoretisch können also 6000 Menschen diese Sendung auf dem Bildschirm sehen und circa 200 live vor Ort im Studio.
Ich habe mir zwei Formate angeschaut. Einmal die Show Steuerbord versus Backbord und einmal den Klassiker von RTL: Wer wird Millionär?
Steuerbord versus Backbord ist ein Team-Spiel, in dem zwei Mannschaften gegeneinander quizzen. Das hat mir nicht so gut gefallen, wie der Klassiker, die Mutter aller Ratesendungen: Wer wird Millionär? Dort kann man interaktiv mit seinem Smartphone teilnehmen und tatsächlich auch tolle Gewinne abräumen. Oh, wir waren ganz nah dran auf den Stuhl zu kommen. Bei Günther Jauch, der allerdings ein ganz anderer Typ war. Platz 3, schade. The Winner Takes It All, nur Platz 1 kommt auf den Stuhl. Tatsächlich kann man auch was gewinnen. Jetzt kein Geld in bar, aber immerhin attraktive Preise mit AIDA-Bezug. In der höchsten Gewinnklasse, also bei der Millionen Frage, ist ein Gewinn von einer vierstelligen AIDA Reise drin. Aber auch in den unteren Gewinnstufen gibt es interessante Kleingewinne, wie zum Beispiel ein Restaurant-Gutschein für die aufpreispflichtigen Lokale oder eine Wellnessbehandlung.
Tag 13: Oslo - Liebenswerte Stadt am Meer
Siebtes Etappenziel: 298 km bis Oslo (Norwegen)
Oslo ist die letzte Station auf unserer Transreise von Gran Canaria nach Kiel. Oslo ist eine dieser liebenswerten, skandinavischen Städte, denen ein gewisser Zauber inne wohnt. Sie wirken ruhig und lebenswert im Vergleich zu manch anderer europäischen Großstadt. Schöne Architektur und meistens mit der Natur im Einklang gebaute Häuser ohne große Bausünden zeichnen sie aus. Spektakuläre Architektur an einzelnen Gebäuden, wie zum Beispiel der Oper von Oslo, findet man hier genau so, wie ganze Stadtteile die harmonisch zusammenpassen wie das Hafenviertel Aker Brygge. Auch hier hat die aidanova wieder eine Poleposition mitten in der Stadt. Man kommt also relativ schnell zu Fuß in die Innenstadt. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die man sich ansehen sollte. Dazu zählen neben der Innenstadt, dem Schloss, der Oper und dem Hafenviertel Aker Brygge auch noch der Vigiland Park mit seinen Skulpturen. Tatsächlich wird es eng, alles an einem Tag erkunden zu wollen. Deshalb sollte man sich entscheiden und noch einmal wiederkommen.
Die Garde des Königs
Ein besonderes Schauspiel am Schloss. Der König empfängt Botschafter aus aller Welt. Da wird dann schnon mal stramm gestanden.
Der Vigeland-Skulpturen Park
Ich bin eigentlich kein Fan von Statuen, aber der Vigeland Skulpturen Park hat mich beeindruckt. Er liegt etwas abseits der Route durch die Stadt, deshalb muss man sich entscheiden bei kurzer Aufenthaltsdauer was man macht. Wir waren zweimal in Oslo, dann ist das Pflicht.
Aker Brygge - Der maritime Stadtteil
Aker Brygge ist das maritime Zentrum am Hafen von Oslo. Hier spielt die Musik. Zahlreiche Restaurationsbetrieb, Bars und Cafes mischen sich mit urbaner Wohnbebauung. Das macht dieses Quartier so lebendig und lebenswert.
Tag 14-15: Seetag-Kiel - Heimatliche Gewässer
Achtes Etappenziel: 600 km bis Kiel (Deutschland)
Das letzte Kapitel wird aufgeschlagen. Unsere Transreise von Gran Canaria nach Kiel neigt sich dem Ende zu. Man hat das Gefühl, man müsste noch mal schnell alles erkunden, was man bis jetzt nicht geschafft hat. Klingt unglaublich? Ist es aber nicht bei der Größe des Schiffes. Dazu gehört für mich die Frage: Kann man die AIDAnova umrunden Antwort: Nein, das geht nicht. Im vorderen Bereich des Schiffes sind die Schotten verschlossen. Das liegt daran, dass da hinter der VIP Bereich, also die noblen Suiten und luxuriösen Kabinen mit etwas mehr Privatsphäre ausgestattet werden. Schön für die VIPs, schade für die Normalos.
Nach 14 Tagen AIDAnova habe ich immer noch nicht den Hotdog Stand entdeckt, den es hier auch geben soll. Ein Blick auf den Schiffsplan klärt die Sache auf. Er ist am Außen-Deck. Eine Art kleine Imbissbude. Hier bekommt man den Rohling des Hotdogs , also das Brötchen mit der Wurst. Dann kann sich jeder nach eigenem Gusto den Hotdog zu Ende bauen. Ja ok, ist ganz witzig, aber jetzt auch nicht der Burner. Allein das Ambiente an Deck bei schönem Wetter hat natürlich was.
Hey, am letzten Abend wird noch mal ein Feuerwerk abgebrannt auf der Aidanova. Die Shows sind farbenfroh und opulent und in den Restaurants wird noch mal richtig aufgefahren, mit Abschiedstorte und so weiter.
Fazit:
Hier meine persönlichen Pros und Contras für eine Transreise auf einem AIDA Kreuzfahrtschiff:
Vorteile: Viele unterschiedliche Hafenstädte. Von mediterranen Küstenstädten bis hin zu den Fjorden im Norden bietet eine Transreise so viel Abwechslung wie kaum eine andere. Das gleiche gilt natürlich auch für das Wetter und die Klimazonen. Von 30° in Lissabon bis 16° in Kiel, von strahlend blauem Himmel auf Madeira bis wolkenverhangenem britischen Himmel in Southampton. Auch hier war alles dabei. Die Abwechslung macht’s. Immer nur 30° in brütender Hitze will man auch nicht unbedingt, genauso wenig wie Dauerregen. Der Frühling ist eine ausgezeichnete Reisezeit für diese Transreise.
Zweiter Vorteil: Viele Seetage. Seetage sind auf einer Kreuzfahrt die Tage, an denen man sich am meisten erholt. Keine anstrengenden Ausflüge oder Gewaltmärsche stehen auf dem Programm. Man kann das Schiff entdecken oder auch einfach nur ein Buch auf dem Balkon lesen. Die Wege sind kurz, das Essen ist nah. Was will man mehr?
Dritter Vorteil: Nur ein Flug. Der Rückweg ist quasi umsonst. Man muss nur einen Flug auf sich nehmen, um ganz im Süden zu starten. Und dann schippert man ganz entspannt 4600 km zurück zum Ausgangsort. Wenn man dann wie wir nur eine Stunde von Kiel entfernt wohnt, gibt es quasi keine Rückreise.
Erster Nachteil: Man muss für alle Situationen und Wetterbedingungen ausgestattet sein. Das heißt, der Koffer wird voll und doch wirst du wahrscheinlich nicht das Richtige dabei haben. Auch wenn es auf Schiffen ja keine Begrenzung gibt, was die Anzahl der Kilos betrifft, so hat man doch nicht Unmengen Platz im Koffer.
Zweiter Nachteil: Viele Seetage. Ja, richtig gelesen, vorhin noch als Vorteil genannt und jetzt als Nachteil. Wie kann das sein. An Seetagen ist man nie alleine. Wo man auch hingeht, jemand anderes ist schon da. Manchmal sind es auch nur Handtücher, die da sind, wo man gerne hin will und deshalb nicht hin kann. Das kann tatsächlich nerven. Die Crew sammelt herrenlose Handtücher zwar konsequent ein, doch sobald ein persönlicher Gegenstand mit auf der Liege liegt, geht das nicht. Irgendein ausgelesenes Buch hat aber jeder. Echt schade!
Wenn man jetzt keinen gemütlichen Rückzugsort in Form einer Balkonkabine hat, wird es schwierig, finde ich. Aus diesem Grund sind Seetage für mich ein Nachteil, wenn man nur eine Innen-Kabine hat.
Dritter Nachteil: Da es sich bei Transreisen um Überführungsfahrten handelt, ist der Weg lang. Wer sich nicht vorstellen kann, 14 Tage in einer doch relativ engen Kabine zu verbringen, für den ist das nix.
Für mich persönlich überwiegen die Vorteile und ich würde die Reise sofort wieder machen. Abwechslungsreich und gleichzeitig erholsam. Einmal durch Europa in 14 Tagen. Schöne Stunden an Land in interessanten Städten und traumhafte Momente auf See.
Ich mag das Meer und ich mag das Konzept von AIDA. Auf AIDAsehen!
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