Der perfekte Ausflug an die Ostsee bei Steinberg
Eine Portion Ostsee gefällig? Idyllischer Geheimtipp serviert als Wanderung am Strand in abgelegener Umgebung und einer Brise Ostseeluft mit einem schönen Waldlauf im Abgang. Als Dessert Picknick am Strand.
In der Reihe Die-Gute-Stunde-Runde serviere ich euch heute eine Tour aus meiner Heimatregion. Dem Kreis Schleswig-Flensburg direkt an der Ostsee bei Norgaardholz. Eigentlich ist es dumm, Geheimtipps zu erzählen, weil dann bleiben sie nicht länger geheim und werden überrannt. Ich bin heute mal so blöd und teile mit meinen Lesern einen dieser Tipps aus meiner Ecke.
Was erwartet dich? Wenn du einen Camper hast, findest du hier einen abgeschiedenen Parkplatz direkt am Meer. Mit Glück stehst du in der ersten Reihe und kannst hier einen ganzen Tag „campstern“. Und das noch kostenlos! Die Wanderung ist eine entspannte Runde von einer guten Stunde direkt am Strand und durch einen Wald zurück zum Ausgangspunkt. Im Anschluss lädt eine Bank unter einem Baum zu einem Picknick ein. Ein Tag am Meer, was will man mehr.
Parkplatz Klevelücke in Steinberg als Ausgangspunkt
Ich kenne bereits sehr viele dieser kleinen idyllischen Parkplätze direkt an der Ostseeküste, aber dieser hat nochmal mehr Charme als alle anderen. Er ist zwar klein (geschätzt 15 Autos haben Platz), aber er ist auch abgelegen, so dass die Chance auf einen Platz besteht. Je nach Saison wahrscheinlich unterschiedlich. Bei der Anfahrt zum Parkplatz denkt man, man fährt direkt ins Wasser. Kurz vor der Ostsee führt der Weg rechts auf einen kleinen Sandparkplatz.




Picknickplatz mit Meerblick


Ich erwische einen Platz direkt mit Blick auf die Ostsee. Ein Baum am Strand spendet Schatten im Sommer und eine Bank lädt zum Picknick ein. Ein Ensemble wie gemalt!
Perfekt für einen längeren Aufenthalt sind augenscheinlich gepflegte WC-Anlagen und Mülleimer. Ein Pavillon bietet Schutz vor Regen. Es ist zwar nur eine kleine Anlage, aber sehr liebevoll gestaltet. Die Sauberkeit der Toiletten zeugt davon, dass sich jemand kümmert.
Auf jeden Fall kommt dieser Ort in meine Liste der Premium-Campster-Plätze an der Ostsee in Angeln, wo man einfach mal die Seele baumeln lassen kann.


Mühsam schön - Der Strandabschnitt

Direkt vom Parkplatz geht es zum Strand hinunter. Links herum führt der Trail direkt am Strand entlang. Als Fixpunkt liegt auf der anderen Seite der Förde Sonderburg in Dänemark. Der Strand ist ein Naturstrand. Hunde sind erlaubt. Der Weg im Sand ist wunderbar mühsam und die Steine knirschen unter den Schuhen. Es riecht ein wenig nach Seetang, eine typische Seebrise lässt die Lungen explodieren vor lauter frischer Luft. Ich weiß es zu schätzen, in 25 Minuten an einem Ort wie diesem zu sein.


Durst ist schlimmer als Heimweh
Nach 800 m kann man den Strand verlassen und in Höhe des Campingplatzes eine Schleife drehen. Dann kommt man auf jeden Fall an öffentlichen Toiletten und dem Restaurant „Zum schwarzen Raben“ vorbei. Wer Lust auf ein frisch gezapftes Bier oder ähnliches hat, der kommt hier auf seine Kosten. Denn bekanntlich ist Durst schlimmer als Heimweh. Die Restauration habe ich allerdings nicht ausprobiert und kann hierzu kein Urteil abgeben.




Nach wenigen hundert Metern muss man einen schmalen unscheinbaren Weg einschlagen an einem Privathaus vorbei, um wieder Richtung Strand geführt zu werden.

Waldabschnitt mit mysteriösen Zeugnissen aus der alten und nahen Vergangenheit


Nach ca 1,5 km verlässt der Trail den Strand und führt direkt in den Wald. Nach wenigen Metern stößt man auf einen Gedenkstein mit der Inschrift: Wasserstand am 13. Nov. 1872. Vor 150 Jahren gab es eine große Sturmflut hier an der Küste mit Wasserständen 3,30 m über NN. Wenn man an diesem Stein steht und zum Meer zurück schaut, kann man ermessen welches apokalyptisches Ausmaß diese Katastrophe gehabt haben muss.
Wenig später in diesem Waldabschnitt taucht ein mysteriöser Thron am Wegrand auf. Ein Thron geschnitzt aus einem abgesägtem Baum- U+J sind sicherlich die Liebenden und die Zahl 20 könnte Aufschluss auf die Entstehungsgeschichte geben. Genaues weiß man/ich aber nicht!


Zurück zum Anfang
Ich mag es nicht, den gleichen Weg hin und wieder zurück zu gehen. Es muss möglichst eine Runde sein. So auch hier in Norgaardholz. Deshalb führt der Rückweg im Hinterland des Küstensaumes zurück zum Parkplatz. Reizvoll: Auch auf diesem Stück der Strecke bieten sich immer wieder ein fantastischer Weitblick über Wiesen und Felder und am Horizont das Meer. Wenn dann auch noch im Frühling der Raps blüht und die Sonne scheint kann es schöner kaum sein.



Fazit

