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Im Test: Das Buszelt Qeedo Quick Motor im Setting mit dem Pössl Campster

Buszelt für den Pössl Campster-Ein Erfahrungsbericht

Qeedo Quick Motor im Test

Aufgebautes Buszelt Qeedo Quick Motor in der Hinteransicht

Ich liebe meinen Campster im Alltag. Klein und wendig macht er seinen Job. Beim Camping für ein, zwei Nächte macht er ebenfalls eine gute Figur. Aber wenn man mal länger an einem Ort steht, dann geht mir das hin und her Geräume auf den Keks. 

Also musste ein Zelt her! Einfach nochmal mehr Platz für den ganzen Krimskrams, den man trotz großer Selbstdisziplin mit sich rumschleppt, und etwas mehr Freiraum.

Meine Anforderungsliste

Mein persönliches Anforderungsprofil an ein Buszelt mag nicht repräsentativ sein, aber jeder wird für sich die ein oder andere Prämisse wiederfinden, denke ich. Ein Campster, Crosscamp, Bulli und wie sie alle heißen sind zwar echte Raumwunder, aber irgendwann ist das Limit dann doch erreicht. Deshalb ist ein kleinformatiges Zelt im zerlegten Zustand wünschenswert. Aufgebaut darf es dann aber auch etwas mehr sein, da der Van-Innenraum doch recht übersichtlich ist. Gleiches gilt für das Gewicht des Zeltes, wobei ich mit meinem aufgelasteten Campster noch nie ans Limit gekommen bin.

Ganz wichtig ist der schnelle Aufbau. Wenn mir die erfahrenen Camper links und rechts auf dem Campingplatz die ganze Zeit auf die Finger gucken, werde ich nervös! Auch der Abbau sollte einfach sein. Wenn man loswill, will man los.

Der Preis spielt, wie immer im Leben, natürlich auch eine Rolle. Zumindest muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.

Ganz wichtig bei Zelten generell und bei uns im Norden im Besonderen ist die Witterungsbeständigkeit. Wenn es reinregnet, vergeht einem schnell der Spaß! Also sollte das Zelt eine gute Wassersäule haben (Maßstab für Regendurchlässigkeit)

Bei meinen Recherchen zu Zelten, die oben genannte Kriterien erfüllen könnten, stolperte ich über das Qeedo Quick Motor. Da ich mir bereits ein Sonnensegel der Firma Qeedo zugelegt hatte, wusste ich zumindest über die Verarbeitung schon Bescheid. Sauber verarbeitete Nähte und stabiles Zelttuch durfte ich erwarten. Aber auch das in das Zelt integrierte Stangensystem hat mich neugierig gemacht, soll es doch die Aufbaugeschwindigkeit entscheidend beschleunigen.

Also wurde das Teil geordert inklusive Zeltboden, der separat erhältlich ist. Dazu aber später mehr.

Zeltverpackung und Zeltunterlage Größenansicht
Packmaß vom Buszelt Qeedo Quick Motor und dem Groundsheet Quick Villa 5

Der Aufbau

Pössl Campster mit Buszelt-Aufbau

Wenn Beschreibungen so anfangen wie diese, bin ich raus: „Stecken sie die Dachstange B in die Halteöse A und verbinden es mit dem Eckenwinkel F.“

„Aufbau in 120 Sekunden“ verspricht dagegen die Werbung der Firma Qeedo. Das habe ich beim ersten Aufbau allerdings weit verfehlt. Man sollte das Zelt einmal trocken und in Ruhe aufbauen, bevor man zur Belustigung des ganzen Campingplatzes wird. Aber hat man einmal das Prinzip verstanden, geht es wirklich ruckzuck und dann kann man zumindest tatsächlich das Grundgerüst innerhalb von 2 Minuten aufgebaut haben. Das Gestänge ist mit einem Teleskopsystem aus Glasfiberstangen ausgestattet, muss also nicht mühsam zusammen gesteckt  und in die Zeltbahnen eingeführt werden. Es ist alles bereits fertig montiert und muss lediglich entfaltet werden. Klar, am Schluss sollte es für die Stabilität nochmal richtig abgespannt werden. Absolut top! Man muss nur wissen, wo oben und unten ist. Aber dann geht das Klicksystem rasend schnell aufzubauen. Ob nun 120 Sekunden für den geübten Profi oder 5 Minuten für den Gelegenheitscamper, spielt letztlich eine untergeordnete Rolle. Was zählt ist: Es geht schnell!

Das Klicksystem des Fieberglasgestänges vom Buszelt Qeedo Quick Motor
Die einzige separate Stange bei diesem Zelt kann kinderleicht für die Abspannung im Eingangsbereich in den Zeltkanal eingeführt werden.
Das Klicksystem des Fieberglasgestänges vom Buszelt Qeedo Quick Motor
Klicksytem für schnelles Aufbauen

Das Zelt an sich

Aufgebautes Buszelt Qeedo Quick Motor in der Frontalansicht

Boah! Was ein Tanzpalast. Das war mein erster Eindruck, als ich das quadratische 3,2 x 3,2 m große Zelt aufgebaut hatte. Dieser Eindruck wird durch die steilen Zeltwände verstärkt, da man überall im Zelt Stehhöhe hat. Die zwei großen Fensteröffnungen mit Fliegengitter lassen viel Licht herein. Beeindruckt hat mich die große Flexibilität durch die vielen Reißverschlüsse. Man kann das Zelt je nach Lust und Laune umbauen.

Ein nettes Gimmick ist eine Lampenhalterung im Dachhimmel des Zeltes. 

Geöffnetes Buszelt Qeedo Quick Motor in der Frontalansicht
Blick in das Buszelt Qeedo Quick Motor
Insgesamt über 10 Quadratmeter nutzbare Wohnfläche

Roomtour - Buszelt Qeedo Quick Motor

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Variabilität

Das Qeedo Quick Motor* ist ein echter Tausendsassa! Seine drei Eingänge machen es sehr flexibel. Im Frontbereich lässt sich der Zelteingang entweder auf die Hälfte begrenzen oder man öffnet den Eingangsbereich komplett und hat quasi eine überdachte Terrasse. Wenn der Frontbereich geschlossen bleibt, kann man alternativ entweder links oder rechts im Schleusenbereich des Busses einen Eingang öffnen. Mega praktisch! Die großen Fenster lassen sich ebenfalls individuell teilweise oder auch ganz öffnen. Je nach dem eigenen Bedürfnis nach Luft oder Licht. 

Vordereingang des Buszeltes Qeedo Quick Motor
Mit Reißverschluss komplett herausnehmbare Seitenwand
Blick in das Buszelt Qeedo Quick Motor
Geöffneter Seiteneingang

Das Tauwerk

Ein Zelt ohne Leinen ist nicht vorstellbar. Zu leicht wird es sonst zum Spielball des Windes. Das Qeedo Quick Motor* kommt da mit einigen pfiffigen Ideen um die Ecke, und verbindet die Seile zentral. Das reduziert die Stolperfallen im Außenbereich des Zeltes. Es sieht ein wenig nach Spinnennetz aus, aber das hat sich in der Natur ja auch bewährt.

Clever auch die ans Zelt angenähten Dreiecke mit Loch in der Mitte. So lässt sich sehr schnell die Zelthaut mit dem Fiberglasgestänge verbinden, ohne extra Schnüre oder ähnliches.

An den Details erkennt man, dass die Entwickler von Qeedo etwas von der Materie verstehen und selbst schon als Camper unterwegs waren.

Die Leinen des Buszeltes Qeedo Quick Motor
Die Leinen sind alle bereits vormontiert und müssen lediglich abgespannt werden.
Die Zeltbefestigung des Buszeltes Qeedo Quick Motor am Fieberglasgestänge
Die Zeltbefestigung des Buszeltes Qeedo Quick Motor am Fieberglasgestänge

Bus und Zelt als Einheit

Aufgebautes Buszelt Qeedo Quick Motor in der Seitenansicht

Das Qeedo Quick Motor* gibt es in zwei Varianten. Einmal als komplett freistehendes Zelt (Quick Motor Free) oder die Variante die ich mir zugelegt habe mit Anschlussmöglichkeit an die Kederleiste des Campsters. Dies hat den Vorteil, dass Zelt und Bus eine Einheit bilden und die Befestigung am Bus dem Zelt zusätzliche Stabilität verleiht. Dadurch entsteht auch ein trockener Übergang vom Bus ins Zelt und umgekehrt. 

Der Nachteil ist, dass es etwas fummelig ist, das Zelt in die Kederleiste zu tüddeln. Für häufiges an- und abdocken ist vielleicht das Quick Motor Free interessanter.

Tipp: Alternativ werde ich mir noch einen Kederadapter (Drive-Away-Kit) zulegen, um diesen Nachteil auszugleichen. Dann muss man nur den Adapter aus den jeweiligen Schienen ziehen und da hängt nicht das ganze Zelt dran.

Schleuse des Buszeltes Qeedo Quick Motor
Der seitliche Eingangsbereich zur Schleuse zwischen Bus und Zelt
Einzug der Kederleiste des Buszeltes Qeedo Quick Motor in die Kederschiene des Pössl Campsters
An der Kederleiste bilden Bus und Zelt eine stabile Verbindung

Update-Drive-Away-Kit für die Kederschiene

Qeedo Quick Motor Buszeltverbindung mit Campster
Drive-Away Kit für den Pössl Campster für das schnelle Lösen von Zelt und Bus

Wie bereits oben im Text erwähnt, gibt es eine Möglichkeit den Nachteil der festen Verbindung zwischen Bus und Zelt aufzulösen. Dabei hilft ein Adapter für die Kederschiene, auch Drive-Away-Kit genannt. Der Adapter wird zuerst in der Kederleiste des Campster eingezogen. Während man das Zelt aufbaut, zieht man dessen Keder wiederum in den Adapter ein. Jetzt hat man eine kleine Verbindung zwischen Zelt und Bus, die man bei Bedarf einfach problemlos herausziehen kann ohne das ganze Zelt bewegen zu müssen. Das ist schon mega-praktisch, wenn man länger an einem Ort ist und dort das Auto für Tagestouren nutzen will.  

*Werbung

Qualität

Bei einem Zelt ist es wichtig, dass es auch mal einen Schauer aushält und nicht sofort alles nass wird. Dann ist der Campingspaß schnell getrübt. Mit 4.000 mm Wassersäule ist das Qeedo Quick Motor gut aufgestellt. Die empfohlenen Richtwerte von Kennern der Szene liegen bei 3.000 mm im Schnitt. Versiegelte Nähte spielen hier natürlich auch noch eine wesentliche Rolle. Die Verarbeitung macht dem Augenschein nach einen guten Eindruck. Auch das Fiberglasgestänge mit dem Teleskopsystem fühlt sich gut an und ist leicht zu bedienen. Das alles hat aber natürlich einen Nachteil. Mit 17,3 kg ist es schon recht schwer. Aber einen Tod muss man ja bekanntlich immer sterben. 

Preis-Leistung

Als preiswerte Alternative zu den ebenfalls sehr praktischen Luftzelten macht das Qeedo Quick Motor Buszelt von sich reden. Muss man bei den Luftzelten Kosten von 750,– bis 2.000,– € einplanen, so werden für dieses Zelt ca. 480,– € aufgerufen. 

Zahlen, Daten, Fakten

Nützliches Add On-Groundsheet Quick Villa 5

Pössl Campster mit Zeltunterlage Quick Villa 5Buszelt

Ein wichtiges Zubehör, welches in die Planung mit einkalkuliert werden sollte, ist eine Zeltunterlage. Das Qeedo Groundsheet Quick Villa 5 ist passend für die Zelte Quick Villa 5 und ebenfalls für das Quick Motor.

Was nützt einem ein gutes Zelt, wenn die Feuchtigkeit von unten reinzieht. Diese Plane hat eine Wassersäule von 10.000 mm und schützt damit optimal vor Nässe. Außerdem bietet es einen guten Schutz vor Beschädigungen. Für dieses Extra sind die erforderlichen 50-60 € gut angelegt. 

Fazit:

Für mich als Campinganfänger ein ganz dankbares Zelt! Ein tolles Prinzip das dem Namen „Quick Motor“ alle Ehre macht. Wirklich schnell aufgebaut und auch schnell abgebaut. Es eignet sich auch für Kurztrips und muss nicht unbedingt nur bei einem 14-tägigen Langzeit-Urlaub zum Einsatz kommen. Ein Nachteil: Der recht große Platzbedarf. Das kann auf kleinen Plätzen vielleicht hin und wieder problematisch werden. Andererseits macht dieses Zelt den kleinen Bus auf einmal zu einem großen Feriendomizil. Die Symbiose zwischen Bus und Zelt passt einfach! Ich gebe eine klare Kaufempfehlung alleine deshalb, weil ich lieber den anderen beim Stangen sortieren zugucken mag 😉 
Arne
Arne
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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. sunny

    Sehr lesenswerter Beitrag und sicherlich sehr spassige Momente, mein Tipp einfach mal ein E-Trekkingbike einpacken und die Umgebungen geniessen. Viele Grüsse

  2. Martina

    Hallo Arne, vielen Dank für deine tollen Berichte, lerne viel dazu.
    Hatten auch schon für Lacher beim Seitenzeltaufbau bekommen, da der Untergrund so hart war, das wir das Zelt nicht aufgestellt bekamen 😅
    LG aus Köln

    1. Arne

      Danke Dir für Dein Lob! Wichtig ist, den Humor nicht zu verlieren und wenn man für etwas Belustigung auf dem Campingplatz sorgen kann, ist das doch auch nicht schlecht.

  3. Stefan Erlmeier

    Hallo Arne,
    danke für deinen toll formulierten und informativen Bericht. Könntest du mir bitte mitteilen, welche Kederleiste (Hersteller, Länge) du an deinem Campster hast?
    Danke und viele Grüße
    Stefan

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