Jeder Camper kennt das! Der Kühlschrank ist immer zu klein, egal in welchem Campingvan man unterwegs ist. Es darf gerne etwas mehr Platz vorhanden sein für Getränke, Wurst und Co.
Abhilfe schaffen da mobile Kühlboxen, die im Camper mit Strom versorgt werden müssen.
Da beginnt dann auch schon mein Problem! In meinem kleinen Pössl-Campster sieht es sehr mau aus mit der Stromversorgung und Anschlüssen für zusätzliche Aggregate. Deshalb wurde ich hellhörig, als ich über das System hinter der Qool-Box stolperte. Hier setzt man auf ein Kühlsystem ohne jegliche elektrische Unterstützung. Dazu aber später mehr.
Unboxing
Als mir der UPS-Fahrer das schwere Paket mit verkniffenem Lächeln in die Hand drückte wusste ich, das muss die Box sein.
Mir wurde die kleinere der beiden Boxen in der Größe M zugesandt. Sie hat ein Volumen von 27 l. In der Box waren vier Akkus mit einer speziellen Kühlflüssigkeit enthalten, auf neudeutsch heißen die Temperature Elements. Alleine diese vier Akkus bringen ganz schön Gewicht auf die Waage – ca. 4,5 kg. Die Box selbst ist mit 5,5 kg relativ leicht.
Die Bedienungsanleitung war ebenfalls enthalten und ist auf deutsch und englisch.
Wer sich für das Unboxing interessiert, kann sich gerne mein kleines YouTube-Video dazu ansehen!
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Vier Temperature Elements für eine konstante Kühldauer von sieben Tagen (-2 bis +2 Grad)
Vakuumkammern als Isolation
Das Prinzip der Qool-Box
Irgendwas mit Raumfahrt. Wenn ein Satz so anfängt, dann wird man automatisch schon einmal hellhörig. Auf jeden Fall hat die Firma Know-how aus dem professionellen Bereich der Kühlung von Medikamenten.
Tatsächlich setzt man hier auf ein ganz anderes physikalisches Gesetz, als die meisten anderen Hersteller. Auf Vakuum! Ein Vakuum leitet die Wärme bzw. Kälte nicht ab. Die Qool-Box ist rundherum mit Vakuumkammern ausgestattet.
Hinzu kommen die speziellen Kühlakkus – die Temperature Elements. Diese besonderen Kühlakkus gibt es für spezielle Temperaturbereiche zu kaufen. Wollte man alle Einsatzbereiche abdecken, so müsste man fünf Sets kaufen. Das ist natürlich Quatsch, man legt sich für einen Bereich fest. Der häufigste Einsatzbereich dürfte mit dem Set „Standard Cool“ im Bereich von +2 bis -2 Grad abgedeckt sein.
Das ist ein kleiner Wermutstropfen, da man festgelegt ist, hängt aber mit den physikalischen Gesetzen und mit der Rezeptur der Kühlflüssigkeit zusammen.
Das ist aber auch schon der ganze Clou. Natürlich funktioniert das nur bei solider Verarbeitung. Das Gefühl, dass ich ein hochwertiges Produkt in der Hand halte, hatte ich aber schon gleich beim Auspacken.
Die Sollbruchstelle
Wichtig bei diesem Prinzip ist natürlich der Deckel, aus dem die Kälte entweichen kann. Der muss extrem gut schließen und das tut er auch. Vielleicht hat der sehr enge Verschluss den Nachteil, dass man ihn als schwergängig empfindet. Man braucht schon beide Hände zum Öffnen. Diesen Tod muss man sterben. Die Kiste kann nur funktionieren, wenn sie „pottendicht“ ist.
Das Versprechen
Sieben Tage gleichbleibende Temperatur ohne Strom oder andere Hilfsmittel? Das klingt unglaublich. Dazu gibt es bereits etliche Test-Videos auf YouTube. Ich habe jetzt mal einen eigenen Test gemacht und die Kiste mit Bier gefüllt. Was soll ich sagen, das Bier schmeckte am vierten Tag des langen Wochenendes noch genau so erfrischend wie das erste am Donnerstag.
Meine Messung der Temperatur an Tag vier ergab mit +0,2 Grad exakt die versprochene Kühlleistung.
Ein weiterer sehr beeindruckender Test ist der Eiswürfel-Test, den ich hier verlinke.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Es gibt eine schwarze und eine blaue Box, wobei die schwarze Box mega schick ist. Außerdem ist diese Box auch noch aus recyceltem Material. Was will man mehr! Mein Favorit ist die schwarze Box.
Ich habe die Box der Größe M im Test und muss sagen, die reicht mir völlig aus. 16 Halbe-Liter-Flaschen passen in die Box. Es gibt sie aber auch noch in L. Dann passen 24 Flaschen hinein.
Die Verarbeitung
Gleich zu Beginn des Unboxing sind mir die eingelassenen Griffe aufgefallen. Sie versinken vollständig in der dafür vorgesehenen Mulde und lassen sich bei Bedarf ausklappen. Sie sind solide und kräftig, was wichtig ist, denn die Box ist gefüllt nicht leicht.
Mit einer Testbefüllung bin ich auf ein Gewicht von 16,4 kg gekommen. Durch die Klappgriffe kann man sie aber auch gut zu zweit tragen.
Made in Germany - wohltuend
Es ist ehrlich gesagt mal sehr wohltuend, wenn man eine Bedienungsanleitung liest und keine aus dem chinesischen übersetzten kryptischen Sätze lesen muss. Auch die gute Verarbeitung, die ein Made in Germany verspricht, wird hier eingelöst.
Der Preis
Der Preis ist heiß! Das muss man leider festhalten. Die von mir getestete schwarze Box kostet 450 €. Die größere L-Box schlägt mit 560 € zu Buche.
Günstig sind die Boxen nicht, preiswert aber schon. Immerhin halten sie ein Versprechen, das fast nicht zu glauben ist.
Sieben (M-Box) beziehungsweise zehn Tage (L-Box) Kühlung ohne Strom und andere Hilfsmittel.
Update - Langzeit-Test
Meine Qool-Box ist jetzt mehrere Wochen im Einsatz. Mittlerweile nutze ich sie wie einen fest installierten Kühlschrank. Einmal die Woche tausche ich zwei der vier Akkus aus und friere sie ein. Immer im Wechsel. So habe ich eine ununterbrochene Kühlung und immer kalte Getränke an Bord. Tatsächlich funktioniert das auch mit nur zwei Akkus. Ich find´s qool!
Fazit
Für mich als Mikrocamper ist die Kühlbox ein absolutes „Must have“. Für mehrere Tage Camping ist mein im Van integrierter Kühlschrank viel zu klein.
Autark zu sein mit dieser großen Kühlbox hat einen echten Mehrwert. Sie ist hochwertig verarbeitet und sehr robust. Sie eignet sich sogar als Hocker oder als Tritt, da sie mit 150 kg belastet werden kann. Mega! Einziges Manko ist der Preis. Da soll man erstmal einen „qoolen“ Kopf behalten um so eine Investition zu tätigen. Ich würde es tun!
Das hört sich interessant an! Cool – äh qool!